Projekt

Denef wird heute auf dem Petersplatz stehen – und in ein Schweigen zurückfallen. Dieser schweigende Protest soll dazu führen, dass Papst Franziskus und die Bischofskonferenz Denefs dringenden Wunsch anerkennen.

Mein Wunsch ist es, eine Institution zu schaffen, die sich gegen das Verschweigen, Verleugnen und Vertuschen von sexualisierter Gewalt einsetzt – ich beabsichtige eine gemeinnützige Stiftung zu gründen.

Norbert Denef hat dem Papst in Einem offenen Brief geschrieben. „35 Jahre habe ich geschwiegen und war nicht in der Lage, über die sexualisierte Gewalt, die man mir angetan hat, zu sprechen. Zwei fundamentale Erkenntnisse sind das Ergebnis meiner Arbeit:

Der Mensch wird seelisch krank, weil er dazu erzogen wird, nichts zu merken.
Der Mensch verschweigt, verleugnet und vertuscht, weil er nichts merkt.
Das Tabu, das auf dem Thema sexualisierter Gewalt lastet, behindert massiv die Aufarbeitung für diejenigen, die sie erlebt haben und deren Leben dadurch geprägt wurde.“

Ziel der Stiftung soll es als sein, Opfern sexualisierter Gewalt zu helfen, ihre Schweigemauer zu durchbrechen. Das schaffen sie nicht allein und sind deshalb auf Hilfe angewiesen – auf Personen, die sich in der Öffentlichkeit gegen das Verschweigen, Verleugnen und Vertuschen von sexualisierter Gewalt einsetzen.

„Das erfordert Mut und diesen gilt es zu unterstützen – genau das soll die Stiftung leisten, indem sie einen Preis ausschreibt, der an Personen vergeben wird, die Außergewöhnliches leisten, um Opfern von sexualisierter Gewalt zu helfen, ihr Schweigen zu brechen. Die Stiftung möchte Transparenz fördern und fordern, insbesondere bei Berufsgruppen, die viel mit Kindern und Schutzbefohlenen zu tun haben (Erzieher, Lehrer, Geistliche, Ärzte und Psychotherapeuten, Anwälte und Richter) und bei denen die Gefahr einer Vertuschung besteht, weil aus Korpsgeist Täter geschützt werden und Opfer dadurch bei der Aufarbeitung ihres Traumas massiv behindert werden.

Das Bistum Magdeburg schuldet mir 450.000 Euro. Diese Forderung habe ich mit Schreiben vom 14. Februar 2003 zum Ausdruck gebracht (s. Anlage). Mit diesem Geld beabsichtige ich, die Stiftung zu gründen. Es wäre ein Akt der Versöhnung, wenn nicht nur das Bistum Magdeburg in diese Stiftung einzahlt, sondern wenn auch Sie als Oberhaupt der römisch katholischen Kirche es tun. Wenn Sie hier eine Vorreiterrolle einnehmen würden und auch andere Staatsoberhäupter und Prominente bitten, das gleiche zu tun – dann könnte ein Akt der Versöhnung stattfinden.“

Die ganze Welt würde so erfahren, dass zukünftig Menschen mit dieser Stiftung geehrt werden, die sich gegen das Verschweigen von sexualisierter Gewalt in besonderem Maße einsetzen. Die Betroffenen von sexualisierter Gewalt und auch die Angehörigen der Opfer, die ebenfalls großen Schaden nehmen, würden Anerkennung in der Gesellschaft finden, die sie so sehr zum Überleben brauchen.

Sehr geehrter Heiliger Vater,

ich sende diesen Brief in Kopie an Kirche und Politik. Möge es den Verantwortlichen gelingen, nicht nur die Wirtschaft anzusprechen, sondern auch die gesamte Gesellschaft zu überzeugen, hierbei mitzumachen. Ein Akt der Versöhnung ist dringend geboten, um über Brücken zu gehen, wo die Wege bisher versperrt sind. Es gilt, den Opfer-Täter-Opfer-Täter-Kreislauf zu durchbrechen. Die Stiftung könnte der Anfang eines Weges sein, den wir gewaltfrei gemeinsam gehen könnten.

ein Kommentar

  1. > …Heiliger Vater…
    find ich GRUSLIG!!

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